Impactmaker Marjoland: Ein Familienunternehmen, das niemals stillsteht
20. Oktober 2025
Wer die Gewächshäuser von Marjoland in Waddinxveen betritt, sieht keine gewöhnliche Rosengärtnerei. Was 1978 in Bleiswijk als Abenteuer von Joop van den Nouweland begann, entwickelte sich zur größten Rosengärtnerei Europas. Joop brachte seine Erfahrungen und sein Netzwerk aus dem Gemüseanbau in die Welt der Rosen ein und baute zusammen mit seiner Familie ein Unternehmen auf, das sich immer wieder neu anpassen kann. Seit 2000 hat Marjoland seinen Sitz in Waddinxveen, wo inzwischen Sohn Daniel die Geschäftsführung übernommen hat. Die Mentalität ist unverändert geblieben: neugierig bleiben und ständig nach Möglichkeiten suchen, intelligenter, effizienter und nachhaltiger zu produzieren.
Intrinsische Motivation: Effizienz = Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist bei Marjoland kein Trend, sondern tief in der Arbeitsweise verankert. Bereits in den 1960er Jahren, als Joop noch im Gemüseanbau tätig war, lernte er den biologischen Pflanzenschutz kennen. Bei den Rosen setzte er Raubmilben, Gallmücken und seit kurzem sogar Geckos gegen Schädlinge ein.
Joop sieht die Natur als ein System mit einer eigenen Logik. „Man muss Dinge ausprobieren, aber die Natur hat eine Logik, die man nicht ändern kann. Biologisch erzielt immer ein besseres Ergebnis. Das sieht man und das riecht man. Das Gesamtkonzept muss einfach stimmen.“
„Es macht auch einfach Spaß, immer klüger und besser zu werden“ – Daniel van den Nouweland
Diese Sichtweise auf Zusammenhänge bildet auch die Grundlage für die nächste Generation. Daniel übersetzt das in Effizienz: „Meine intrinsische Motivation ist Effizienz. Input und Output kann man messen, aber was in der Pflanze vor sich geht, weiß man nicht. Da steckt noch so viel Potenzial drin. Wenn man jeden Tropfen Wasser, jedes Kilo Substrat und jedes Kilowatt Energie maximal nutzt, ist man automatisch nachhaltiger.“
Innovation bedeutet Durchhalten
Als Joop zu Rosen wechselte, fiel ihm auf, dass die Sortiertechnik dort hinterherhinkte. „Im Gemüsebereich waren die Maschinen viel weiter. Bei den Rosen dachte ich: Das kann besser gehen.“ Zusammen mit seinem guten Freund vom Maschinenbauer Aweta startete er ein Projekt. „Wir haben zunächst ein Jahr lang herumprobiert, aber nach zwei Jahren lief etwas, das wirklich funktionierte.“
Joop blieb der Treiber. Die Sortiermaschine wurde immer weiter verfeinert, bis zur aktuellen Generation mit KI-gesteuerten Kameras, die jede Rose einzeln beurteilen. Das Ergebnis sind einheitliche Sträuße von hoher Qualität und wertvolle Daten für weitere Verbesserungen.
Die Investition in KI wurde mit drei anderen niederländischen Rosenzüchtern geteilt. So wurde aus einer gemeinsamen Herausforderung ein Durchbruch, der die gesamte Branche voranbringt. Das zeigt, was Marjoland seit Jahrzehnten antreibt: Neugier und Zusammenarbeit. Denn echte Innovation entsteht nur, wenn Wissen, Mittel und Erfahrung zusammenkommen.
Intelligenterer Umgang mit Energie und Klima
Auch im Bereich Energie- und Klimamanagement setzt Marjoland seit Jahren auf intelligente Lösungen. So wurde mit Hilfe von Horticulture Technical Solutions der Hoogendoorn IIVO-Klimacomputer implementiert. Dieses System ermöglicht es, das Energiesystem über Sensoren, Belüftung und Beleuchtung effizienter zu steuern.
Damit können die Anbaubedingungen genau auf die Bedürfnisse der Rose abgestimmt werden: optimale Feuchtigkeit, effiziente Beleuchtung und gezielter Energieeinsatz. Das bedeutet weniger Verbrauch pro Quadratmeter und ein stabileres Klima für die Pflanzen.
Bei Marjoland geht es jedoch um mehr als nur Technik. Joop stützt sich auf seine langjährige Erfahrung, die ihm fast schon einen sechsten Sinn verleiht, um zu verstehen, was die Pflanze braucht. „Man möchte eigentlich genau wissen, was in dieser Matte vor sich geht”, sagte er einmal auf einer Messe und spielte damit auf Technologien an, die manchmal den Zusammenhang des Wachstumsprozesses außer Acht lassen. Für ihn ist klar: Echter Fortschritt entsteht nur, wenn Technologie und Natur gemeinsam betrachtet werden. Denn letztendlich weiß die Pflanze selbst am besten, was sie braucht.
Auf dem Weg zur vollständigen Bio-Produktion
Die Ambitionen von Marjoland reichen über die heutigen Innovationen hinaus. Das Unternehmen möchte so schnell wie möglich vollständig biologisch anbauen. Neue Entwicklungen wie Drohnen, die Krankheiten frühzeitig erkennen, werden aufmerksam verfolgt, und UV-Roboter, die Schimmelpilze ohne Chemie bekämpfen, werden von Marjoland als eines der ersten Unternehmen angeschafft und getestet. Einige Technologien sind noch nicht immer sofort einsatzbereit, passen aber zu der Neugier, mit der Marjoland groß geworden ist.
Wichtig ist, dass diese Ambitionen nicht nur aus Vorschriften resultieren. Daniel betont: „Die Kunst besteht darin, nie an die Grenzen der Vorschriften zu stoßen, sondern ihnen sogar voraus zu sein.“ Es geht um die Freude daran, smarter zu werden, um die Überzeugung, dass Effizienz und Biologie sich gegenseitig verstärken, und um die Zusammenarbeit mit Kollegen und Spezialisten, die den gesamten Sektor voranbringt.
So macht Marjoland weiter, was es schon immer gemacht hat: weiter lernen, innovativ sein und gleichzeitig der Natur nah bleiben. Denn letztendlich ist es die Biologie der Pflanze, die den Weg weist, und die Kunst für den Züchter besteht darin, immer besser zuzuhören.
Haben Sie Fragen zu dieser speziellen Nachhaltigkeitsmaßnahme oder haben Sie selbst Nachhaltigkeitspläne? Dann wenden Sie sich bitte an sustainability@royalfloraholland.com.
Impactmakers ist eine Serie von Royal FloraHolland, in der Unternehmer vorgestellt werden, die mit Weitblick und Mut die Branche nachhaltiger gestalten. Von großen Schritten bis hin zu kleinen Verbesserungen: Gemeinsam bauen wir an einer Zukunft, in der Blumen und Pflanzen mit Respekt vor Mensch und Umwelt angebaut werden. Marjoland ist dafür ein inspirierendes Beispiel.
-
Finden Sie das interessant?
Teilen Sie diesen Artikel