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Marcel van der Lugt blickt auf internationale Mitgliederversammlungen zurück: „Starkes Gefühl der Zusammenarbeit in Kenia und Äthiopien”

12. Dezember 2025

RFH Member Sessions Naivasha Kenya Marcel van der Lugt

Vom 17. bis zum 21. November 2025 fanden Mitgliederversammlungen in Kenia und Äthiopien statt. Der Vorsitzende des Mitgliederrats, Marcel van der Lugt, war dabei und blickt positiv darauf zurück.

Die internationalen Mitgliederversammlungen in Kenia und Äthiopien finden ebenso wie die nationalen Versammlungen halbjährlich statt. Für Marcel war es als Vorsitzender des Mitgliederrats sein erster Besuch bei den drei Mitgliederversammlungen in Kenia und Äthiopien. Er wurde von Royal FloraHolland unter anderem von CEO a.i. David van Mechelen, Martin de Ruiter (Chief Buyer Partnership Development & International) und Jolanda Heistek (Manager Cooperative Affairs) begleitet.

Mehr gegenseitiges Verständnis

„Die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit ist für mich ein Schwerpunkt. Wie man es auch dreht und wendet: Wenn wir eine starke Genossenschaft sein wollen, die im Bereich der Zierpflanzenzucht eine Drehscheibe der Welt sein will, dann brauchen wir auch internationale Mitglieder”, sagt Marcel. „Die afrikanischen Mitglieder des Mitgliederrats kommen sechsmal im Jahr zu Sitzungen in die Niederlande. Darüber hinaus nehmen sie online an Ausschusssitzungen teil. Dadurch besteht regelmäßiger Kontakt zu anderen Mitgliedern des Mitgliederrats. Das ist wichtig für die Verbindung. Dass wir unsererseits mit einer breiten Delegation Kenia und Äthiopien besuchen, sorgt für mehr gegenseitiges Verständnis.”

Starkes Gefühl der Zusammenarbeit

Genau wie die niederländischen Mitglieder wurden auch die afrikanischen Mitglieder über die Ergebnisse für 2025 und die Tarife für 2026 informiert. Auch die gegenseitige Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit wurden thematisiert. Was Marcel auffiel? „Das große Engagement für Royal FloraHolland”, sagt er. „Ich spürte ein enorm starkes Gefühl der Zusammenarbeit, ganz im Sinne der Kampagne „Gemeinsam stark”. Die Mitglieder, mit denen ich dort gesprochen habe, sind stolz darauf, Teil von Royal FloraHolland zu sein. Und sie haben auf strategischer Ebene mitgedacht. So haben wir beispielsweise über die Investitionen in unsere Gebäude in den Niederlanden berichtet. Ich dachte: Das ist weit weg von meiner Welt. Aber sie waren sehr interessiert und haben die Investitionen akzeptiert, weil sie für die Genossenschaft als Ganzes wichtig sind.“

Internationale Chancen

Während der Sitzungen sprachen die Mitglieder unter anderem die Luftfrachtkapazität an. „Luftfracht ist für die Züchter aus Kenia und Äthiopien der größte Kostenfaktor”, so Marcel. „Deshalb zögern einige Züchter, mit Europa Geschäfte zu machen. Der Nahe Osten und Asien werden für sie zu immer interessanteren Absatzmärkten. Für unsere Genossenschaft bieten sich hier Chancen, sie dabei zu unterstützen. Wenn wir das tun, steigern wir unseren Mehrwert. Und auch die gegenseitige Verbindung wird stärker.“

Niederländische Vorurteile

Marcel plädiert für mehr Verständnis zwischen den nationalen und internationalen Mitgliedern. „In den Niederlanden gibt es einige Vorurteile gegenüber afrikanischen Erzeugern. Kurz gesagt: Luftfracht ist schlecht für die Umwelt, die Mitarbeiter werden ausgebeutet und es werden viele chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was in Sachen Nachhaltigkeit getan wird. Das ist sehr viel. Ja, in Kenia und Äthiopien sind von der Regierung mehr Pflanzenschutzmittel zugelassen als in den Niederlanden. Das liegt auch daran, dass in Afrika manchmal andere Mittel benötigt werden, weil es dort wärmer ist und andere Schädlinge vorkommen. Die Züchter selbst wollen gute und sichere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter, die Mittel werden nur dort eingesetzt, wo sie notwendig sind. Und wo es biologisch möglich ist, wird dies auch genutzt. Darüber hinaus stellen die europäischen Einzelhandelskunden sowie der Kenya Flower Council und die EHPEA strenge Anforderungen. Wer diese nicht erfüllt, kann keine Geschäfte mit europäischen Kunden machen. Das wird auch wirklich eingehalten, denn die Zierpflanzenzucht ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, der viele Arbeitsplätze schafft.

Nachhaltigkeit

Laut Marcel ist es auch gut, dass wir als Genossenschaft kritisch prüfen, wie wir die internationalen Prozesse besser unterstützen können. Und damit gemeinsam die Kette effizienter gestalten. „In Afrika beispielsweise wird mit einiger Verwunderung beobachtet, wie wir mit Verpackungsmaterial umgehen. Blumen werden dort in Kartons geliefert. Wir nehmen sie hier aus dem Karton, stellen sie in einen Eimer und packen sie dann wieder in einen anderen Karton. Kann man das nicht effizienter machen, lautete die Frage. Und was den Luftfrachtverkehr angeht: Unter dem Strich verursachen Produkte aus Afrika gar nicht so viel mehr Emissionen. Es wird reichlich Solarenergie genutzt; einige Gärtnereien sind völlig autark. Während wir hier oft noch mit Gas heizen. Auch der Wasserverbrauch ist nicht so hoch; in diesem Teil Afrikas regnet es öfter als wir denken, und das Wasser wird aufgefangen und später wiederverwendet. Um wirklich fundierte Aussagen dazu treffen zu können, müssen wir übrigens den Fußabdruck pro Produkt transparent machen.“

Wir machen es gemeinsam

„Wir müssen also Respekt voreinander haben und es wirklich gemeinsam machen. Wir brauchen einander, wenn wir eine starke internationale Position behalten wollen“, schließt Marcel. „Darin liegt eine Aufgabe für Royal FloraHolland und für mich als Vorsitzender des Mitgliederrats. Wir können noch besser erklären, was der Mehrwert unserer internationalen Genossenschaft mit internationalen Mitgliedern ist. Dieser Artikel ist ein Beispiel dafür. Und ich bin immer offen für Gespräche mit Mitgliedern darüber.“