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Royal FloraHolland auf stabilem Zertifizierungskurs auf der Grundlage der Interessen von Genossenschaft und Sektor

15. September 2025

240326 RFH Duurzaamheid Certificering Visual Sustainable together

Royal FloraHolland (RFH) setzt sich weiterhin für ein zu 100 % zertifiziertes Angebot ein. Verbraucher, Medien und Regierungen legen zunehmend Wert auf einen verantwortungsvollen Anbau von Blumen und Pflanzen. Deshalb fordert RFH alle Züchter auf, ihre Produktionsverfahren durch eine Zertifizierung transparent zu machen. Dies liegt im Interesse des Rufs und der Zukunft des Sektors. Die Zertifizierung ist ein Thema von großem Interesse innerhalb der Genossenschaft. Inzwischen sind 75 % der über die RFH-Plattform verkauften Blumen und Pflanzen zertifiziert, und dieser Anteil wächst wöchentlich weiter an. Rund 300 Kleinerzeuger haben sich inzwischen für die vereinfachte Kleinerzeugerregelung angemeldet. Gleichzeitig wurde Anfang August eine Initiative („Petition“) zur Abweichung von der Zertifizierungspflicht ins Leben gerufen. RFH hat Verständnis für das Engagement dieser Mitglieder in dieser schwierigen Frage.  Aus den Gesprächen von RFH mit den Initiatoren sind noch keine neuen Argumente hervorgegangen. Es hat sich auch herausgestellt, dass diese die Unterschriften vorerst nicht vorlegen werden. Angesichts der bevorstehenden Zertifizierungsfristen möchte RFH all ihren Mitgliedern und Anlieferern Klarheit verschaffen: Der Kurs für die Vollzertifizierung wird beibehalten. In der Zwischenzeit führen wir weiterhin Gespräche mit den Initiatoren.

Geschichte 

Die Entscheidung zur Zertifizierung wurde von RFH vor 1,5 Jahren bekannt gegeben, nach mehr als fünf Jahren Gesprächen und Sitzungen über die Bedeutung von Transparenz in der Nachhaltigkeit. Dies erfolgte zwischen den Mitgliedern selbst, zwischen den Mitgliedern und dem RFH-Management sowie mit dem Mitgliederrat. Um die Zertifizierung für alle Mitglieder zu ermöglichen, wurden mehrere Anpassungen und Zugeständnisse vorgenommen, um Züchter dabei weitestgehend unterstützen zu können. Dazu gehören stufenweise Umsetzungsfristen, eine Regelung für Kleinerzeuger, eine Ausnahmeregelung bei Beendigung der Geschäftstätigkeit, eine Durchsetzungsregelung, ein Kostenzuschuss (für Auktion-Fokus-Kleinerzeuger) und zusätzliche Hilfe und Anleitung. Inzwischen nimmt die öffentliche Debatte über die Nachhaltigkeit des Zierpflanzensektors zu. Das objektive Instrument der Zertifizierung sorgt dafür, dass wir in dieser Debatte gemeinsam stärker sind. Anhand der Daten können wir die Bemühungen von Züchtern belegen und die Ungenauigkeiten in den Medien und der öffentlichen Meinung widerlegen. 

Viele Mitglieder stehen hinter dieser Entscheidung, und RFH fühlt sich von den Mitgliedern in der letzten Zeit besonders unterstützt, den Kurs beizubehalten. Auch die Bestandsaufnahme, die RFH kürzlich mit ihren noch nicht zertifizierten Mitgliedern und Züchtern durchgeführt hat, zeigt keinen Grund, von dem eingeschlagenen Kurs abzuweichen. Viele Mitglieder sind bereits zertifiziert oder dabei, sich zertifizieren zu lassen. Es bleibt beim Kurs, dass alle Mitglieder und Anlieferer bis zum 1. Januar 2026 zertifiziert sein müssen, mit Ausnahme der Mitglieder des Auktion-Fokus-Mitgliedschaftspakets, das am 1. Juli 2027 in Kraft tritt.

Bedenken 

RFH hat Verständnis für die Bedenken einiger Mitglieder in dieser Frage. Deshalb möchten wir mit Züchtern im Gespräch bleiben. Auch zwischen den Initiatoren und dem Managementteam wird der Kontakt aufrechterhalten, wie es dem Charakter unserer Genossenschaft entspricht. Wir haben gegenüber den Initiatoren die Gefahr betont, dass sie mit den von ihnen unternommenen und möglicherweise in Erwägung gezogenen Schritten den Ruf unserer Genossenschaft und die Interessen vieler RFH-Mitglieder und des Sektors schädigen könnten. 

Darüber hinaus stellen wir fest, dass in den öffentlichen Texten der „Petition“ manchmal falsche Schlussfolgerungen gezogen werden, die auf fehlerhaften Informationen beruhen. Wir haben dies auch mit den Initiatoren besprochen. RFH ist bestrebt, ihre Mitglieder und Anlieferer über diesen Kanal mit den richtigen Informationen zu versorgen. Dies ist jetzt wichtig, da die Fristen für die Zertifizierung und Durchsetzung näher rücken.

Sachinformationen zur Zertifizierung

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung und Erläuterung, die auf den öffentlichen Texten der Initiative basiert:

1. Die Zertifizierung wird schrittweise eingeführt: 1. Januar 2026 für alle Mitglieder und Anlieferer mit den Mitgliedspaketen Direkt Flex, Direkt Fokus und Auktion Flex.  Für Mitglieder mit dem Auktion-Fokus-Mitgliedschaftspaket ist das Datum des Inkrafttretens der 1. Juli 2027. Eine vollständige Übersicht über die Nachhaltigkeitsvorschriften ist hier zu finden: Nachhaltigkeitsvorschriften 2025.  Kurz gesagt: Nicht alle Züchter müssen bis zum 1. Januar 2026 zertifiziert sein.

2. Um die Zertifizierung für alle Mitglieder zu ermöglichen, wurden auf der Grundlage von Beiträgen, unter anderem von diversen Mitgliedern und dem Mitgliederrat, mehrere Anpassungen und Zugeständnisse vorgenommen. Dazu gehören unter anderem eine Regelung für Kleinerzeuger, eine Ausnahmeregelung bei Beendigung der Geschäftstätigkeit, eine Durchsetzungsregelung und ein Zuschuss von 250 € für Auktion-Fokus-Kleinerzeuger, wenn sie nachweislich FSI-konform sind. Züchter werden auch durch verschiedene Workshops und Hilfsdokumente unterstützt. Jeder Züchter mit Fragen kann sich an sustainability@royalfloraholland.com wenden.

3. Der Kern der Zertifizierung besteht darin, Transparenz über die Nachhaltigkeit zu bieten. Die Zertifizierung macht den Sektor transparenter, da alle Züchter gemeinsam allgemeine Nachhaltigkeitsdaten vorlegen. So können wir gemeinsam daran arbeiten, den Ruf unserer Genossenschaft und des Zierpflanzensektors zu verbessern und Fragen zur Nachhaltigkeit im Zierpflanzenbereich zu beantworten. Diese können dann verwendet werden, um den Medien und der Gesellschaft den breiten Zusammenhang des Sektors anhand von Fakten zu vermitteln. Darüber hinaus bietet die Zertifizierung individuellen Züchtern die Möglichkeit, ihre Prozesse nachhaltiger oder effizienter zu gestalten. Auch für Käufer bietet dies einen Einblick in die Kette.

4. FSI-Zertifizierung: Die Floriculture Sustainability Initiative (FSI) ist keine Zertifizierung oder kein Gütezeichen für Verbraucher zum Nachweis einer nachhaltigen Produktion. Die FSI ist eine Organisation, die einen internationalen Vergleich (Benchmark) erstellt hat, anhand dessen verschiedene Zertifizierungssysteme im Zierpflanzensektor bewertet werden. Sie verfügt über den FSI-Normenkorb (auch „Basket of Standards“ der FSI genannt), in dem Zertifizierungssysteme in den Bereichen Umwelt, GAP und Soziales miteinander verglichen werden. Diese Zertifikate sind im FSI-Normenkorb aufgeführt. Es gibt also eine einheitliche Liste von Zertifikaten, die alle einem Mindeststandard entsprechen. Siehe auch: Was ist die FSI?.

5. Es gibt eine Zertifizierung und es gibt Gesetze der Regierung. Die Entscheidung zur Zertifizierung wurde Anfang 2024, also vor 1,5 Jahren, getroffen. Die FSI-Zertifizierungsanforderungen für alle Mitglieder und Anlieferer gelten in allen Ländern: in den Niederlanden, Europa, Afrika, dem Nahen Osten, Asien und Südamerika. Die Zertifizierung gemäß den internationalen FSI-Anforderungen schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen in Bezug auf die Transparenz.

6. Darüber hinaus gibt es Rechtsvorschriften der Regierungen. Diese befassen sich zum Beispiel mit den Zulassungssystemen für Pflanzenschutzmittel in Europa und Afrika. Der Ausgangspunkt ist überall auf der Welt derselbe: Ein Mittel muss wirksam und sicher für Mensch, Tier und Umwelt sein.  Der Pflanzenschutz variiert von Land zu Land je nach Kultur, Schädling und Krankheit. Weitere Informationen über die Unterschiede zwischen den Regionen finden Sie hier.  

7. RFH möchte den ökologischen Anbau (z. B. mit einem Bio-/Skal-Zertifikat) fördern und sieht diese Art des Anbaus als eine positive Entwicklung. RFH hat daher beantragt, dass alle Zertifikate, die der EU-Bio-Gesetzgebung entsprechen, in den „Basket of Standards“ der FSI aufgenommen werden. Sobald dies eindeutig ermittelt ist, werden die entsprechenden Informationen bekannt gegeben. Züchter mit EU-Bio-/Skal-Zertifikat können so weiterhin ohne Einschränkungen auf der RFH-Plattform handeln.

8. RFH kommuniziert seit Jahren aktiv und regelmäßig über die Zertifizierung und ist transparent in den Diskussionen darüber, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Genossenschaft. Dies geschieht durch Videos, Kolumnen, Pressemitteilungen und Artikel über die Zertifizierung. Weitere Kanäle sind die Website, der Mitglieder-Newsletter, die Mitgliederzeitung, der RFH-Newsletter und Social Media. Dort sprechen mehrere Züchter über die Zertifizierung, wobei auch Platz für die Bedenken und Schwierigkeiten ist, die sie in diesem Bereich haben (hatten).

Ausblick

Wenn Mitglieder Fragen oder Ideen auf dem Weg zur 100%igen Zertifizierung haben oder dabei Hilfe brauchen, können sie sich an sustainability@royalfloraholland.com wenden.  RFH ist sich bewusst, dass die Zertifizierung für einige Mitglieder zusätzliche Anpassungen, Zeit, Energie und manchmal auch zusätzliche Ressourcen erfordert.  Als Genossenschaft möchten wir Züchter in diesem Prozess unterstützen und rufen alle auf mit Fragen oder Bedürfnissen, die wir im Rahmen der derzeitigen Struktur noch nicht beantwortet bzw. berücksichtigt haben, sich zu melden oder einen bereits zertifizierten Kollegen aufzusuchen.